www.cb-gallery.com

Picassos Inspiration

Die Königin von Saba – wer hat noch nicht von ihr gehört? Und doch ist sie nur eine Legende, eine historisch nicht fassbare Figur. Auch von ihrem Reich wissen wir wenig. Die Sabäer, das lehren die Geschichtsbücher, bestimmten die Geschichte Südarabiens von 1.000 vor Christus bis ins 5. Jahrhundert nach Christus zumindest mit. Ihren Wohlstand dokumentierten die Römer, in dem sie von "Arabia Felix", dem glücklichen Arabien, schwärmten.

Archäologisch ist uns Saba jedoch noch vieles schuldig. Erst im Jahr 2000 entdeckten deutsche Forscher nahe der altsabäischen Hauptstadt Marib einen Friedhof, auf dem bis zu 20.000 Menschen beigesetzt wurden. Dabei stießen sie erstmals in situ auf die seit Jahrhunderten bekannten Alabasterköpfe. Diese eindrucksvollen Porträts, die Kunstliebhaber seit jeher faszinierten, wurden im Jemen zwar längst auf lokalen Märkten gehandelt, woher sie stammten und wofür sie standen, wusste man jedoch nicht. Ende des 19. Jahrhunderts faszinierten die Plastiken auch den Wiener Reisenden Eduard Glaser. Die Stücke, die er nach Wien brachte, kann man heute im Kunsthistorischen Museum bewundern.

Doch was macht diese Alabasterköpfe so besonders? Warum faszinierten sie schon vor 100 Jahren Künstler von Weltformat wie Pablo Picasso? Es sind die einzigartigen Merkmale, die wohl griechisch beeinflusst, dennoch eine völlig eigenständige Kunstform bilden. Die Gesichter haben kubische Grundformen, Proportionen werden bewusst ignoriert, Augen und Ohren übergroß dargestellt, die Nase dafür schmal und lang. Der Mund ist oft nur angedeutet, vielfach mit einem sanften Lächeln. Die Vollplastiken sind durchwegs auf den Betrachter ausgerichtet, sie fixieren ihn, wie er sie fixiert.

Bei Sammlern stehen sabäische Alabsterköpfe seit jeher hoch im Kurs. Erst vor zwei Wochen erzielten zwei schöne Stücke Rekordpreise bei Bonhams in London. Einer davon (Los 60) kletterte gar auf über 60.000 Euro. Die beiden Stücke aus unserem Programm stehen den Bonhams-Köpfen qualitativ in nichts nach. Ganz im Gegenteil! Nur preislich liegen sie deutlich darunter. Weil wir uns an Spekulationen nicht beteiligen wollen. Überzeugen Sie sich selbst:

Herzlich Ihr

Christoph Bacher

---

Sabäische Alabsterköpfe:

Sabäischer Knabenkopf

ca. 1. Jahrhundert v. Chr. – 1. Jahrhundert n. Chr.

Knabenkopf mit streng in der Mitte gescheiteltem Haar, großen, umrandeten Augen, einer prominenten Nase und kleinem Mund. Ungewöhnlich an diesem äußerst markanten Kopf ist sicher die Frisur, die bei den meisten anderen Modellen kaum und schon gar nicht in dieser Qualität ausgeführt ist. In den Augen waren wohl Lapislazuli eingelegt, die heute fehlen. Der Blick dieses Knabenkopfes hat auch nach 2.000 Jahren nichts von seiner Anziehungskraft verloren.
Beautifully carved head of a youth with wavy centrally-parted locks at the front and short cropped hair at the back. The round face with heavy-lidded eyes, prominent nose and a small mouth. The fine modelled haircut is very rare. Even after 2000 years this head has not lost any of his attractive expression.

Provenienz: Deutsche Privatsammlung vor 1975
Höhe: 14 cm
Preis: 6.200 Euro

» Dieses Objekt anfragen

---

Sabäischer Männerkopf

ca. 1. Jahrhundert v. Chr. – 1. Jahrhundert n. Chr.

Ausdrucksstarker stilisierter Männerkopf mit großen Augen, in denen sich noch die Original-Stuckeinlagen befinden. Besonders fein gearbeitetes Antlitz mit tiefen Brauen, einem sanft lächelnden Mund und einer markanten Nase. Nase leicht bestoßen. In dieser Qualität und Erhaltung äußerst rar.
Expressive stilized head of a man with big eyes where the original stucco inlays are still in place. Very well and smoothly carved with thick eyebrows, a gentle smile and a prominent nose. Small chip at the nose. Very rare in this quality and condition.

Provenienz: Sammlung Ofner, Österreich
Höhe: 17 cm
Preis: 9.000 Euro

» Dieses Objekt anfragen

---

CHRISTOPH BACHER ARCHÄOLOGIE ANCIENT ART e.U.

Mobil: +43 664 1168 324
info@cb-gallery.com
Stubenring 20, A-1010 Wien
www.cb-gallery.com